Dienstag, 21. Februar 2012

Marketing - und ich so: Yeah!

Marketing ist jetzt eigentlich nicht so meine liebste Rubrik der Wirtschaftswissenschaften. Irgendwie ist das meistens auch viel Lärm um Nichts.

Doch ab und zu gab es schon zu Unizeiten ein paar tolle Sachen. In der Buchbranche hab ich da bisher vieles kritisch beäugt, gerade im Bereich Jugendbuch hab ich da doch einige schlimme Aktionen gesehen.

Aktuell schwärme ich allerdings sehr für eine Idee, die ich total genial finde und ich möchte an dieser Stelle ein bisschen Werbung machen. Ich bin quasi verliebt.

Die Buchhandlung pro qm aus Berlin hat da wirklich ein Händchen bewiesen.Chapeau.

Bekannt ist sie lt. Branchenpresse v.a. durch ihre Auswahl an Fachliteratur zu Architektur. Sie selbst beschreibt sich als "thematische Buchhandlung zu Stadt, Politik, Pop, Ökonomiekritik, Architektur, Design, Kunst und Theorie" und feiert dieses Jahr bereits ihren 12. Geburtstag und hat dafür zwölf DesignerInnen und KünstlerInnen organisiert, die für sie 12 Stoffbeutel/Taschen designt haben. Natürlich hat Pro qm auch ihren Namen entsprechend positioniert, zu Recht.

Hier kann man schon mal schauen welche Designs bereits erschienen sind. Der Plan ist bis 12/12 jeden Monat eine erscheinen zu lassen. Es gibt außerdem eine Sonderedition in der alle 12 Taschen enthalten sind.

Leider weiß ich nicht, ob die Taschen zu kaufen sind oder normal anstelle von Tüten verteilt werden. Allerdings muss man schon vorbei kommen, um da ran zu kommen.

Also weiß man ja schon wohin beim nächsten Berlinbesuch.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Männer- und Frauenbücher?!?

Es gibt ja typische Frauen- und Männerromane. Jetzt mal abseits von klaren Trennlinien - ich nehme mal an kein Mann würde jemals eine Cecilia Ahern oder eine Norah Roberts lesen - bin ich ein ziemlich flexibler Leser bzw. eine flexible Leserin.

Ich finde Ahern doof und Roberts platt, dafür liebe ich die älteren Werke von Marian Keyes und konnte bei Kerstin Gier auch herrlich grinsen. Aber dann gibt es Bücher, die ich total klasse finde, obwohl ich nicht die Zielgruppe bin. Ferndinand von Schirachs Kurzgeschichten haben mich z.B. nachhaltig beeindruckt, obwohl der Schreibstil - etwas distanziert, clean, kalt - grundsätzlich für Männer ist. So sehens zumindest meine Kolleginnen.

Es gibt andere Sachen, die sind für beide Geschlechter gemacht. So zählen für mich z.B. die aktuellen Krimis von Adler Olsen dazu oder auch ein Beckett kann beiden Geschlechtern gefallen. Oder der Klufti, der macht Frauen und Männer fröhlich.

Allgemein werden aber doch irgendwie Männer schon früh darauf getrimmt, das "Richtige" zu lesen. So gibt es eine Hexe Lilli, die Fussball spielt und Quatsch macht, aber keinen Franz, der kocht oder Ballett tanzt. Mädchen haben kein Problem mit männlichen Hauptfiguren, die Jungs finden aber eine Hauptfigur namens Anna (oder Lisa oder Sabrina oder oder oder) schon von Anfang an abschreckend.

Woher kommt das wohl? Muss eine Geschichte vielleicht nicht männertauglich sein, nur weil eine Heldin weiblich ist. Es zieht sich halt irgendwie so durch - vielleicht täusche ich mich ja auch. Und ich darf mir auch an die eigene Nase fassen, ich würde manche Bücher, die ich gut finde und die mir frei von Klischees erscheinen, wegen bestimmter Kleinigkeiten nicht an Männer weiterreichen. Nein ich habe sogar vor kurzem eine Warnung an einen Kunden weitergegeben, der sich eben "Eat Pray Love" kaufen wollte.

"Soll er doch", hätte ich mir denken können, aber ich konnte mir einen kleinen Einwand nicht verkneifen.

Sonntag, 10. April 2011

Wanderführer im Test

Das milde Frühlingswetter lädt doch gerade dazu ein, die Gegend ein bisschen zu erkunden. Da ich nicht immer die gleichen Pfade entlangtrampeln mag, hab ich mir aus der Bücherei ein paar Wanderführer mitgenommen. Außerdem gehöre ich zur altmodischen Fraktion, die anstatt eines schicken GPS-Systems oder eines navigierenden Smartphones, mit Wanderführer oder Karte umherläuft.Zur Auswahl hatte ich folgende zwei Bücher:

 











und Die schönsten Wanderungen in Oberfranken von Tassilo Wenger, welches es scheinbar momentan nicht neu zu kaufen gibt.

Erstmal wurde eine Tour ausgesucht. Der Blick in den Rother Wanderführer macht etwas Angst, hat man doch das Gefühl, dass die kürzesten Touren bei ca. 14km beginnen. Gemütlich ist anders. Bei genauerer Inspektion gibt es aber für fast jede Tour eine Kurzvariante. Zudem haben die Rother Wanderführer ein angenehmes Format, so dass er in jede Tasche passt.

Das Buch von Herrn Wenger ist reich bebildert und hat natürlich Tourenvorschläge für die gesamte Region auf Lager und deckt nicht nur dieses eine spezielle Gebiet in Oberfranken ab.

Letzten Endes fällt die Entscheidung auf eine Tour die ähnlich in beiden Büchern steht. So kann man auch gut vergleichen. Der kleine Rother beschränkt sich bei der Tourenbeschreibung aufs Wesentliche, wichtig Abzweigungen werden beschrieben, mehr aber auch eher nicht.
Das andere Buch hat zwar ausführlichere Beschreibungen aber meiner Meinung nach fehlt ein bisschen die Wegbeschreibung. Wenigstens das passende Wegsymbol zu nennen sollte ja nicht so schwer sein. Dafür hat ein paar genauere Anfahrtinfos, ob der Weg für Kinder geeignet ist usw.

Schon allein das Format spricht wohl für den Klassikern, möchte man doch nicht ein über DIN A5 großes Buch in der Tasche mit rumschleppen.

Zum Schluss noch ein paar Impressionen vom Weg:



Danach gab es natürlich noch ein kleine Rast. Das ist ja eigentlich das Schönste daran.

 

Mittwoch, 6. April 2011

Zuletzt gelesen



Naja da es ja auch irgendwie um Bücher geht, will ich doch mal meine zuletzt gelesenen Bücher vorstellen. Irgendwie ist mir die Liste fast ein wenig peinlich, weil ich in letzter Zeit wirklich nichts anspruchsvolles gelesen habe. Dem ist nicht immer so, aber im Moment schon.

Gut dann will ich mal:

                                                                 1. Neva von Sara Grant 

 Ähnlich wie die Panem-Triologie spielt auch dieses Buch in ferner Zukunft. Spannend ja, aber nach den Panem-Büchern wirkt vieles nur wie schlechter Ersatz. Ich würde es grundsätzlich empfehlen als nette Unterhaltung - mehr aber auch nicht.











2. Die zwölfte Nacht von Charlotte Lynne
Ein spannender Roman zur Zeit Heinrich des VIII. erzählt aus der Sicht von Heinrichs sechster Ehefrau Catherin Parr. Wer sich für die Geschichte interessiert wird seine Freude haben, deckt das Buch doch eine lange Zeitspanne ab. Das Buch ist denke ich schon ordentlich recherchiert dies lies mich auch über kleine Längen hinwegsehen. Besonders interessant ist finde ich der Reformationsprozess und das ist auch etwas worüber ich gerne mehr erfahren würde (auch aus deutscher Sicht). Ich bin da wohl etwas blauäugig und vergesse gerne mal dass Papisten oder Katholiken erbittert gegen die neue Kirche gekämpft haben.

Alles in allem ein spannendes Buch mit kleinen Längen.



3. Die Zahlen der Toten von Linda Castillo
 Ein Krimi im Amish Mileu. Hier hat man Spannung und eine bestimmte Kultur in interessanter Mixtur. Die Handlung fesselt und reisst mit, ist genau richtig in ihrer Brutalität und die Komissarin ist sympathisch.

Es ist wohl schon ein Nachfolger angekündigt, man darf gespannt sein wie sich dies in einer beschaulichen Gegend umsetzen lässt.







 


4. Die Wundärztin von Heidi Rehn

Der Leser schlägt sich mit der Wundheilerin Magdalena durch die Wirren des 30-jährigen Krieges. Natürlich gibt es genug Szenen fürs Herz und nebenbei darf man grob in die damalige Lazarettarbeit spitzen.

Für meinen Geschmack etwas zu viel Herz und zu wenig authentische Geschichte. Aber Iny Lorentz-Fans haben da wohl ihre große Freude.

Das Buch ist nicht schlecht, nur für jemanden der eigentlich keine wirklichen Liebesromane mag, dann doch etwas zu vorhersehbar.





PS: Ich verzweifel ein bisschen an dem Layout hier. Grrrrr.

Wir backen unser eigenes Brot

Angesichts meiner persönlichen Futtermisere kam mir das folgende Rezept für ein einfaches "Idioten"-Brot gerade Recht. Naja ich war skeptisch, das muss ich zugeben. Und außerdem hab ich nur so ne Krücke als Herd, die das bestimmt nicht kann etc. pp.

Aber nachdem ich mittlerweile viele gelungene Bäckerbrot-Look-Alikes sehen durfte, musste ich es einfach auch ausprobieren. Dass ich nur bis mittag arbeiten musste, war natürlich auch nicht zu verachten.

Also bin ich zu meinem LieblingsDM gepilgert und habe mich dort mit diversen Mehlsorten und Trockenhefe von Alnatura eingedeckt. Erstmal wollte ich das Grundrezept ausprobieren.

Und tadaaaa was soll ich sagen, es ist gelungen. Es ist leider nicht so schön aufgeplatzt, wie schon andernorts gesehen, aber schön rösch und wirklich super einfach.

Mir fehlt noch etwas Pep, werde es nächstes Mal evtl. zur Hälfte mit Roggenmehl backen oder aber ein paar Nüsse einarbeiten. Ob es auch mit Käse funktionieren würde?

Interessant wäre nun allerdings die Energiebilanz. Ein Pfund Brot kostet ohne Energie etwa 70ct (sehr grob geschätzt und mit dem Bioweizenmehl 550 gebacken), aber der Ofen muss auf höchster Stufe brennen.

Egal - ich bin schon ein wenig stolz und so werden Brotbackmischungen und Brotbackautomaten wirklich überflüßig. 

Freitag, 1. April 2011

Nachwehen

Eigentlich sind die Nachwehen eines Buches oder Filmes ja was tolles. Das zeigt, dass ein Regisseur, Thema oder Autor es geschafft haben einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Beispiele? Nachdem ich den zugegebenermaßen actionreichen Film "Der Baader-Meinhof-Komplex" sah, hab ich mich erstmals bewusst mit der RAF auseinander gesetzt. Die RAF hat bis dato ehrlich gesagt in meiner pseudoalternativen Welt schon ein bisschen das Bild von Revoluzzern hervorgerufen. Aber eher ein positives - gespickt mit gefährlichem Halbwissen. Ja mei, das war halt vor meiner Zeit. Links, mit Aktionen, die haben dem Staat mal an der Nase herumgeführt - stereotypes Stammtischdenken eben.

So hab ich also nach dem Eichinger-Action-Spektakel mit Geballer im Palästinensercamp des Bedürfnis verspürt mich näher damit zu befassen. Dazu gehörte erstmal das Lesen der Primärliteratur, nämlich des dazu gehörigen 1000-Seiten-Wälzers von Aust. Das war mir nicht genug, denn es endet ja bevor die Rote Armee Fraktion Geschichte wird. So hab ich dann alles dazu gelesen/gesehen/gehört, was ich in die Hände bekommen hab und konnte mir so ein differenziertes Bild machen.

Genau solche Nachwehen hat auch Frau Duve hervorgerufen. Passenderweise hatte 3Sat im Januar oder Februar auch noch einen Food-Tag mit allerhand interessanten Reportagen. Fleisch ganz vom Speiseplan zu streichen schaffe ich nicht und will ich auch nicht, denn es gibt keine fleischlose Alternative zu einem leckeren Sonntagsbraten Das mag aus Vegetariersicht oder gar aus Veganersicht Scheiße sein, aber für mich ist es ein Anfang den Fleischkonsum gehörig einzuschränken und wenn Fleisch dies von regionalen Anbietern oder sogar von Biometzger/-bauer zu kaufen. Und heute hab ich die Entdeckung gemacht, hab mich erinnert das doch auf dem Radweg zwischen meiner alten Wohnung und der Uni ein Biometzger liegt. Also bin ich dort mal hingeradelt und siehe da, er ist bezahlbar. Denn ich muss schon zugeben, dass mir die zwei Putenschnitzel vom Biosupermarkt für 8 Euro gehörig in der Seele weh getan haben.

Samstag, 19. März 2011

Theo der II.

Theo war wieder da - diesmal mit Oma und Opa. Ich hab ihn gleich erkannt und natürlich haben auch die Großeltern den kleinen selbst ein Buch aussuchen lassen. Diesmal hätte es ein Lexikon sein sollen, aber wieder entschieden die Erwachsenen, dass das nichts für Theo sei. Und wieder entlockte es ihm wütende Protestschreie und Bettelrufe. Ein Lexikon gibt es erst wenns in die Schule geht.

Da ich mich diesmal in sichere Entfernung begeben habe und die Großeltern immerhin die wilde Regalrauszieherei unterbinden konnten, fand ich es eigentlich ganz witzig. Denn seiner Buchwahl zufolge ist Theo sicher hochbegabt und außerdem muss ich zugeben, dass ich auch ein "Ich will aber"-Kind war.

Zudem wird regelmäßig der Buchladen besucht, was ja auch positiv ist.